Zum Newsportal

Warum eigentlich nur ein Abschluss?

Pressemitteilung vom 02.08.2016

Die Hochschule Ulm hat im Sommersemester 2016 insgesamt 398 Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Davon haben 356 einen Bachelorabschluss und 42 einen Masterabschluss erreicht. Zwölf der erfolgreichen Studienabgänger können sogar einen internationalen Doppelabschluss vorweisen: Sie haben ihren Bachelor oder Master sowohl an der Hochschule Ulm, als auch Partnerhochschulen in Schottland, China oder Frankreich erworben. 47 Absolventen aus dem „Ulmer Modell“ nehmen sowohl ihren Studienabschluss, als auch eine Berufsausbildung mit. Rektor Volker Reuter: „Wir freuen uns, dass wir unsere Absolventinnen und Absolventen auf einem wichtigen Stück ihres Lebens begleiten durften.“ Dabei sei es auch in einer technischen Hochschule ein besonderes Anliegen, dass ein Studium mehr sein muss, als nur eine Anhäufung von Faktenwissen. Es solle zunehmend Raum dafür geschaffen werden, um den Studierenden zu ermöglichen, über den Tellerrand zu schauen.

Erstmalig werden in diesem Jahr Absolventen des Bachelorstudienganges Computational Science and Engineering (CSE) verabschiedet. Einmal Pionier, immer Pionier: Die „erste Garde“ der Bachelorabsolventen im Studiengang Computational Science and Engineering (CSE) wird auch den gleichnamigen Masterstudiengang als erste durchlaufen. Die guten Erfahrungen im Kooperationsstudiengang der Hochschule und der Universität Ulm motivieren alle „Bachelors“ für den Master.

„Bei uns als erstem Jahrgang gab es natürlich auch manche Schwierigkeiten, aber wir konnten mit den Organisatoren immer über vorhandene Probleme sprechen und Lösungen finden“, sagt CSE-Bachelor Tim Wagner. „Unsere Studienberater spielten dabei eine sehr große Rolle. Sie hatten immer ein offenes Ohr und haben uns geholfen wo sie nur konnten!“ Ob Wagner nach dem Master direkt in den Beruf einsteigt oder gar noch eine Promotion anschließt, wird er später noch entscheiden. Kommilitone Anton Hügel ergänzt: „Bei Bewerbungsgesprächen für Praktika und Werkstudententätigkeiten habe ich den Eindruck gewonnen, dass uns mit diesem Abschluss in der Arbeitswelt Tür und Tor offen stehen.“ Die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs vermittle ein breites Spektrum an Inhalten, da man sowohl wie ein Ingenieur als auch wie ein Mathematiker denken lerne.

Gibt es auch Nachteile im Kooperationsmodell? „Anfänglich hatte ich Bedenken bezüglich häufiger Wechsel zwischen den Standorten der Universität und der Hochschule. Dank guter Planung war es jedoch möglich, die Wechsel auf ein Minimum zu reduzieren“, sagt Daniel Jung. Der Aufbau des Studiums sei stringent. „Zu Beginn des Studiums werden sehr viele Inhalte vermittelt, die es erst einmal zu verarbeiten gilt. Hat man sich aber eine gewisse Basiskompetenz in allen Fächern erarbeitet, so kann man diese auf die vielen praktischen Fächer anwenden. Beispielsweise Modellierung und Simulation als zentrales Fach des Studiengangs, aber auch praktische Vorlesungen zu Simulationssoftware oder die Projektarbeit CSE stehen für interdisziplinäre Kompetenz.“ Einen besonderen Vorteil gebe es beim Kooperationsstudiengang: „Dank zweier Studierendenausweise werden wir in allen Mensen satt.“

Die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Universität ist nicht nur aus studentischer Sicht sehr gut. Professor Karsten Urban, Studiendekan und Direktor des Instituts für Numerische Mathematik der Universität Ulm, betonte, wie gut das Team aus Hochschule und Uni zusammengewachsen ist. „Die enge Kooperation von Universität, Hochschule und IHK ist in dieser Form wegweisend und zeigt das große Potential für den Standort Ulm.“ Eine so reibungslose Zusammenarbeit in der Gemeinsamen Kommission aus Universität und Hochschule, die diesen Studiengang anstelle einer Fakultät trägt, sei sicher nicht ohne das außerordentliche Engagement und vor allem auch die persönliche Wertschätzung der beteiligten Mitglieder möglich.“

Die ersten CSE-Absolventen der Hochschule und der Uni Ulm und Ihre Betreuer: Professor Bernd Wender von der Hochschule Ulm, Anton Hügel, Daniel Jung, Lucas Engelhardt, Jan Gabriel, Tim Wagner, Professor Karsten Urban von der Uni Ulm, Professorin Manuela Boin von der Hochschule Ulm (v.l.n.r.).

Hochdotierter Nachhaltigkeitspreis vergeben

Eva Maria Treu erhält den Wieland-Preis für nachhaltige Technik und Wirtschaft. Sie hatte sich in ihrer Bachelor-Arbeit in Produktionstechnik und Organisation mit Potenzialen und Möglichkeiten einer elektrischen Sattelzugmaschine im öffentlichen Werkverkehr auseinandergesetzt. Ihre Fragestellung war, ob sich der Betrieb von 40 Tonnen schweren Sattelzügen auf einer festen Route vom umweltbelastenden dieselmotorischen auf einen nahezu CO2-neutralen rein batterie-elektrischen Betrieb umstellen ließe. Die Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen, dass es sich ökonomisch wie ökologisch lohnt, auch schwere Lkw, die im näheren Umkreis unterwegs sind, mit Strom zu betreiben. So ließen sich auf diese Weise die CO2-Emissionen um 96 Prozent reduzieren.

Zum Hintergrund: Das von der EU-Kommission 2011 erstellte Weißbuch für Verkehr kündigt als Ziel für 2050 einen Ausstoß von Emissionen an, der um 60 Prozent niedriger ist, als der im Jahr 1990. Zur Erreichung dieses Zieles ist es vorgesehen, dass insbesondere die Gütertransporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Dies ist jedoch insbesondere im Nahverkehr, bedingt durch die mangelnde Infrastruktur, nur sehr schwer umsetzbar und meist nicht wirtschaftlich. Es besteht Bedarf an umweltfreundlichen Alternativen. Anders als in Treus Abschlussarbeit wurde bisher nur die Umstellung der innerstädtischen Verteilerverkehre auf elektrische Antriebe mit kleinen bis mittelgroßen Lkw betrachtet.

Der Wieland-Preis für nachhaltige Technik und Wirtschaft ist mit insgesamt 6.000 Euro der höchstdotierte Preis für studentische Studien- oder Abschluss-Arbeiten an der Hochschule Ulm. Gewürdigt werden wissenschaftliche Ergebnisse, die eine nachhaltige Entwicklung in Bezug auf die drei Aspekte Ökologie, Wirtschaft und Soziales fördern.

Dr. Matthias Pauly, Leiter des Personalbereichs der Wieland-Werke AG, mit Wieland-Preisträgerin Eva Maria Treu und dem Betreuer der Arbeit Professor Klaus-Peter Franke von der Hochschule Ulm (v. l. n. r.)

THU - Technische Hochschule Ulm

Knapp 400 Absolventen der Hochschule Ulm durften sich bei der Akademischen Abschlussfeier über ihre Bachelor bzw. Masterabschlüsse freuen

Branche Organisationen und Institutionen
Firmenprofil

Wir freuen uns über Ihren Kommentar zu unserem Artikel

Wir verwenden ausschließlich Cookies, die für die Funktionalität unserer Website technisch notwendig sind. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.