Zum Newsportal

Eine Ulmer Erfolgsgeschichte

Pressemitteilung vom 21.01.2016

Rund 160 Gäste feiern 15 Jahre Ulmer Modell

„Das einzig stetige ist der Wandel“ – mit diesen Worten brachte Marcus Schurr, Absolvent und einer der Redner beim Jubiläumskolloquiums des „Ulmer Modells“ der Hochschule Ulm, die Herausforderungen insbesondere des dualen Studiums auf den Punkt. Aus den Maschinenbauern der Vergangenheit sind Entwicklungsingenieure, CAD-Konstrukteure oder Vibrationsexperten geworden. Die Industrie entwickelt sich ständig weiter, und die Ausbildungspartner des „Ulmer Modells“ stehen permanent vor der Herausforderung, die duale Ausbildung so anzupassen, dass sie den geänderten Anforderungen weiterhin gerecht wird. Wie gut das dem „Ulmer Modell“ bis jetzt gelungen ist, wurde am Mittwoch in der Aula der Hochschule Ulm deutlich.

Rektor Volker Reuter sprach in seiner Begrüßung von einer „echten win-win-Situation für alle Seiten“: Die Studierenden erhielten eine praxisbezogene Ausbildung, die Möglichkeit sich in einem Unternehmen ihrer Wahl schon frühzeitig zu orientieren und neben dem Bachelor als Ingenieur auch noch einen Facharbeiterbrief als Abschluss. Die Unternehmen könnten gut ausgebildete Fachkräfte frühzeitig an sich binden und integrieren. Und auch die Hochschule profitiere von den dualen Studiengängen. Zum einen sei das duale Studienmodell ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung vieler Studierenden für ein Studium an der Hochschule Ulm, zum anderen wüssten die Studierenden des „Ulmer Modells“ durch die Bank mit sehr guten Leistungen zu überzeugen.

Vor 15 Jahren habe die Vernetzung von Ingenieursausbildung und –studium bisher getrennte Ausbildungen zusammen gebracht, und so zu einer idealen Verschmelzung von Theorie und Praxis geführt, betonte IHK Ulm-Präsident Peter Kulitz. „Absolventen des Ulmer Modells bringen ein hohes Maß an anwendungsbezogenem Wissen mit – sie verkörpern genau jenen Ingenieurstypus, den die innovationsfreudige Industrie der Region benötigt.“ Wie hoch die Akzeptanz der Absolventen bei „ihren“ Unternehmen ist, zeigt folgende Zahl: Nahezu 100 Prozent der Absolventen werden laut IHK nach dem Studium von ihren Ausbildungsunternehmen übernommen.

Pionier unter den dualen Hochschulstudiengängen

Festakt 15 Jahre Ulmer Modell

Mitte der 90er Jahre traf der Wunsch vieler Unternehmen, „traditionell“ ausgebildete Fachhochschulabsolventen einzustellen, die also vor ihrem Studium zunächst eine industrielle Ausbildung durchlaufen hatten, auf eine entgegengesetzte Entwicklung an den Fachhochschulen. Da es immer mehr Abiturienten gab, drängten auch immer mehr Hochschulzugangsberechtige gleich nach der Schule in die Hochschulen, die nach dem Studium direkt ins Berufsleben starten wollten. Aufgrund fehlender Praxiserfahrung hatten jedoch viele Absolventen Probleme, direkt einen Arbeitsplatz zu finden. Der damalige Prorektor der Hochschule, Gerhard Bauer, suchte eine Lösung: So ein Studium müsste sowohl „den Bedingungen akademischer Bildung als auch den Anforderungen der Industrie entsprechen“. So wurde das Erfolgskonzept auf den Weg gebracht: Die vertieften Praxisphasen des „Ulmer Modells“ wurden in den Semesterferien so in den Studienablauf integriert, dass der akademische und der berufspraktische Abschluss in nur viereinhalb Jahren erworben werden kann. Die Studierenden werden mit einer Ausbildungsvergütung für ihren Fleiß belohnt.

Von den Absolventen des ersten und zweiten Jahrgangs, die aus ihren beruflichen Laufbahnen berichteten, arbeiten noch vier von sechs Rednern heute bei dem Betrieb, bei dem sie ihre „Ulmer Modell“-Ausbildung erhielten. Sie konnten sich während ihres Studiums ein gutes Netzwerk innerhalb ihrer Betriebe aufbauen und wurden durch die Ausbildung des „Ulmer Modells“ hervorragend auf ihre spätere Tätigkeit vorbereitet. Die Frage, ob die ersten Studierenden nach dem Ulmer Modell „nur ein Prototyp, oder eher eine 0-Serie“ gewesen sei, könne man fünfzehn Jahre später guten Gewissen mit „eine sehr erfolgreiche 0-Serie“ beantworten, so Diplomingenieur Andreas Bührle von den Wieland-Werken und Absolvent des ersten Jahrgangs.

Blick in die Zukunft

Hochschulband

Abschließend warf Stephanus Faller, Studienleiter des Ulmer Modells im Maschinenwesen, einen Blick auf Gegenwart und Zukunft des so hoch gelobten Modells. Rund 100 Studierende entschieden sich jedes Jahr für diese Studienart. Um den Erfolg des Modells auch in Zukunft zu sichern, nannte er zwei wichtige Entwicklungspunkte. Zum einen müsste das „Ulmer Modell“ der zunehmenden Internationalisierung begegnen. Auch kleinere Firmen sollten ihren Studierenden vermehrt Praxisphasen im Ausland ermöglichen. Dies sei im Zeitalter von „cross-cultural competence“ von höchster Bedeutung. Zum anderen müsse das Angebot des „Ulmer Modells“ auch auf Masterstudiengänge ausgedehnt werden. Als ersten Schritt will die Hochschule mit ihren Partnern hier das Angebot eines „berufsbegleitenden Masters nach dem Ulmer Modell“ entwickeln.

Begleitet von der Hochschulband ging nach dem Ende des offziellen Festakts die Jubiläumsparty im Foyer vor der Aula bei Häppchen und kühlen Getränken weiter. Zahlreiche Gäste nutzen die Gelegenheit mit ehemaligen Professoren und Kommilitonen ins Gespräch zu kommen. Da die Partner des „Ulmer Modells“ ein hohes Interesse am bleibenden Erfolg des kooperativen Studiums haben, und Innovation und Qualität Säulen des Ulmer Wirtschafts- und Forschungsraumes sind, stehen die Chancen gut, dass auch im Jahr 2031 wieder eine Jubiläumsfeier zu Ehren des „Ulmer Modells“ steigen wird.

THU - Technische Hochschule Ulm

Rund 160 Gäste feiern 15 Jahre Ulmer Modell

Branche Organisationen und Institutionen
Firmenprofil

Wir verwenden ausschließlich Cookies, die für die Funktionalität unserer Website technisch notwendig sind. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.