Batterieexperte Professor Maximilian Fichtner erhält Wissenschaftspreis der Stadt Ulm
Mit seiner viel beachteten Forschung zu nachhaltigen Batteriespeichern sind Professor
Maximilian Fichtner, Direktor des Helmholtz-Instituts Ulm, mehrere wegweisende
Durchbrüche gelungen – und er hat viel zum Ausbau und zur Sichtbarkeit des
strategischen Forschungsfeldes Energiewandlung und -speicherung der Universität
Ulm beigetragen. Dem Chemiker gelingt es zudem, diese Themen und Aktivitäten in der
Öffentlichkeit sichtbar zu machen und verständlich zu kommunizieren. Für sein Wirken
hat Fichtner am Schwörmontag den Wissenschaftspreis der Stadt Ulm von
Oberbürgermeister Martin Ansbacher erhalten.
Er hat sich ganz der Erforschung von neuartigen und leistungsfähigeren Batterien verschrieben und dabei internationale Standards gesetzt: Dafür hat Professor Maximilian Fichtner jetzt den mit 7500 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Stadt Ulm erhalten. Überreicht wurde er von Oberbürgermeister Martin Ansbacher am Montag, 22. Juli, im Rahmen der Schwörfeier auf dem Weinhof. „Professor Fichtner gelangen mit seiner Forschung zu elektrochemischen Energiespeichern (Batterien) mehrere wegweisende Durchbrüche und Fortschritte“, zitierte Ansbacher aus dem Urkundentext.
An der Universität Ulm ist Fichtner Professor für Festkörperchemie, außerdem leitet er als Direktor das Helmholtz-Institut Ulm (HIU) für Elektrochemische Energiespeicherung des Karlsruher Instituts für Technologie und der Uni Ulm. Zu seinen Durchbrüchen in diesem Feld zählt eine neue Klasse hochleistungsfähiger Speichermaterialien für Lithium-Ionen-Batterien auf der Basis ungeordneter Kochsalzstrukturen. Vor allem aber hat er auch im Bereich lithiumfreier Speicher neue Forschungsfelder begründet und mit seinem Team wichtige Durchbrüche in der Entwicklung moderner, hochleistungsfähiger Batterien auf der Basis nachhaltiger Rohstoffe erzielt und beispielsweise die erste wiederbeladbare MagnesiumSchwefel-Batterie entwickelt. „An neuen Energiespeichern auf der Basis verträglicher Rohstoffe zu arbeiten, ist eine besondere Motivation für mein Team und für mich. Daneben ist es gerade in der heutigen Zeit wichtig, dass man die Menschen mitnimmt und sie sachlich informiert und auf den aktuellen Stand bringt“, so Fichtner. „Dies gilt auch und insbesondere für die Elektromobilität, um die sich besonders viele Mythen ranken.“ Der Chemiker macht sich zudem um die Wissenschaftskommunikation verdient: als im gesamten deutschsprachigen Raum gefragter Experte, der gekonnt die neuesten Nachrichten über angebliche Wunderbatterien aus China einordnet und komplexe Themen der Energiespeicherung auch für Laien verständlich erklärt.
Neben seinen international beachteten Forschungsaktivitäten hat Fichtner viel zum Ausbau und zur Sichtbarkeit von Energieumwandlung und -speicherung, einem der strategischen Forschungsfelder der Uni Ulm, beigetragen. Dazu zählt insbesondere der Auf- und Ausbau der Aktivitäten am Helmholtz-Institut Ulm, der Forschungsplattform CELEST und des Exzellenzclusters POLiS. Das HIU hat sich zum führenden Batterieforschungsinstitut in Deutschland entwickelt und zählt zu den ersten Adressen weltweit im Bereich elektrochemische Energiespeicherung. Als dessen Leiter erkannte Fichtner früh die Vorteile und Chancen, die sich durch eine enge Zusammenarbeit ergeben und baute diese Kooperation zwischen KIT und Uni Ulm weiter aus. „Wir schätzen uns glücklich, eines der größten Ökosysteme in der internationalen Batterieforschung hier am Standort zu haben – und einen der angesehensten Wissenschaftler auf diesem Gebiet“, freut sich Uni-Präsident Professor Michael Weber. „Maximilian Fichtner hat außerdem die Gabe, Wissenschaft anschaulich zu kommunizieren. Wir freuen uns sehr, dass er den Wissenschaftspreis 2024 erhält.“
Der Wissenschaftspreis für die Technische Hochschule Ulm, gleichfalls dotiert mit 7500 Euro, ging an Professorin Marianne von Schwerin. In ihrer aktuellen Forschung befasst sie sich mit dem Einsatz und der Weiterentwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz in eingebetteten Systemen, zum Beispiel Photovoltaikanlagen. Sie hat zahlreiche Kooperationsprojekte mit regionalen Hochschulen initiiert und dabei neue Formate für den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer entwickelt.
Weitere Informationen zu Prof. Dr. Maximilian Fichtner
Der Chemiker Maximilian Fichtner, 1961 in Heidelberg geboren, kam 2013 als Professor für Festkörperchemie an die Universität Ulm. Seit 2015 ist er Direktor am Helmholtz-Institut Ulm für Elektrochemische Energiespeicherung. Außerdem leitet er die Abteilung Energiespeichersysteme am Institut für Nanotechnologie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Fichtner ist Sprecher des deutschlandweit einzigen BatterieExzellenzclusters POLiS (Post Lithium Energy Storage) sowie wissenschaftlicher Direktor des Center for Electrochemical Energy Storage Ulm-Karlsruhe (CELEST). Er studierte und promovierte am KIT.
Über den Wissenschaftspreis der Stadt Ulm
Alle zwei Jahre vergibt die Stadt Ulm den mit insgesamt 15 000 Euro dotierten Wissenschaftspreis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen von Einzelpersonen, Forschungs- oder Arbeitsgemeinschaften. Er geht traditionell hälftig an Forschende der Universität Ulm und der Technischen Hochschule Ulm. Den Wissenschaftspreis erkennt der Gemeinderat der Stadt Ulm auf Vorentscheidung eines Preisgerichts zu, in dem die Universität, die Technische Hochschule Ulm und Mitglieder des Gemeinderats vertreten sind.
Universität Ulm
Herausragender Forscher und Kommunikator - Batterieexperte Professor Maximilian Fichtner erhält Wissenschaftspreis der Stadt Ulm
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