Automatica: Startup-Entwickler und Spitzenforschung
Die Automatica in München ist die wichtigste Messe für industrielle Automatisierung und Mechatronik und präsentiert das größte Ausstellungsangebot an Robotik weltweit. Die Hochschule Ulm war sowohl an der Messe selbst, als auch beim erstmalig stattfindenden „Makeathon“ beteiligt. Innerhalb von 24 Stunden bauten zwanzig verschiedene Gruppen bei diesem Entwicklerwettbewerb Prototypen aus den Bereichen „Robotik“, „Automatisierung“ und „Internet der Dinge“.
Die Wortschöpfung „Makeathon“ setzt sich zusammen aus „to make“ und
„Marathon“ und beschreibt ein Event, bei dem verschiedene Teams zu einem
bestimmten Thema Produkte innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens, aber ohne
vorgegebenen Lösungsweg, also vollständig frei, entwickeln. Makeathons sind
wie etwa auch „Hackathons“ beliebte Methoden, um innerhalb von
Veranstaltungen oder bei großen Unternehmen die Innovationsfreudigkeit und
flachen Hierarchien eines Startups nachzuahmen.
Das interdisziplinäre Team aus Informatikern, Maschinenbauern und
Mechatronikern der Hochschule Ulm „SpinalCo“ konstruierte ein medizinisches
Sitzkissen, das Rückenschmerzen reduzieren soll. Ein beweglicher Sitzrahmen
voller Sensoren überwacht dabei die Sitzhaltung und sendet die gesammelten
Daten an einen Computer. Mit Hilfe einer App wird dem Nutzer angezeigt, ob er
in einer rückenschonenden Position sitzt. Falls nicht, kann er sein
Sitzverhalten entsprechend optimieren. Das Ulmer Hochschulteam hatte sich erst
durch eine Rundmail organisiert und keinerlei Training vorab absolviert. Umso
erstaunlicher war es, wie gut die Studierenden und Absolventen harmonierten.
Die HuffingtonPost wählte den Ulmer Beitrag auf Platz vier der coolsten
Produkte beim Automatica Makeathon. Informatik-Studierende Silke Schwarz:
„Obwohl wir uns vorher nicht kannten, hatten wir alle unglaublichen Spaß am
gemeinsamen Entwickeln mit kreativen Leuten, die in der Lage sind fast 24
Stunden am Stück durchzuarbeiten.“ Es sei eine ganz besondere Motivation,
dabei etwas sinnvolles Neues zu schaffen.
Hochmobile Robotik aus Ulm präsentiert sich auf der Automatica
Auf der Messe selbst war die Hochschule Ulm durch das mit Mitteln des
europäischen Förderprogramms „European Coordination Hub for Open Robotics
Development“ (ECHORD++) finanzierte Projekt „Mobile Agricultural Robot
Swarm“, kurz MARS, vertreten. Am Gemeinschaftsstand des ECHORD gaben die
Robotik-Experten um Professor Christian Schlegel Auskunft zum Stand der
Forschung hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten hochmobiler Roboterschwärme
in der Landwirtschaft. Das Projekt findet europaweit Beachtung, da es Lösungen
auf einem Gebiet mit enormen Wachstumschancen für die Robotik entwickelt. MARS
nutzt dabei das an der Hochschule Ulm entwickelte „SmartSoft“-System.
Dieses Software-Paket auf Open Source Basis bietet Entwicklern die Möglichkeit
mit Hilfe von service-orientierten Komponenten und einer modellgetriebenen
Entwicklungsumgebung schnell und effizient Roboter zu programmieren, die sich
in der Komplexität realer Umgebungen zurechtfinden.
THU - Technische Hochschule Ulm
Hochschule Ulm auf führender Messe für industrielle Automatisierung präsent
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