Exzellenzstrategie: Uni Ulm weiter im Rennen um Exzellenzcluster
Die Universität Ulm hat eine wichtige Hürde bei der Bewerbung um einen Exzellenzcluster genommen. Sie hat es gemeinsam mit ihren Antragspartnern aus dem KIT und der Universität Stuttgart in die nächste Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder geschafft. Dies haben die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat am heutigen Freitag, 2. Februar, bekanntgegeben.
Das Expertengremium für die Exzellenzstrategie hat
aus insgesamt 143 Antragsskizzen 41 Voranträge für die Vollantragstellung
ausgewählt. Darunter ist auch die Antragsskizze „Chem4Quant“ des KIT
(Mittelverwaltende Universität), der Universität Ulm und der Universität
Stuttgart. Ein interdisziplinäres Team aus der Chemie und Physik sowie aus den
Computer- und Materialwissenschaften will in dieser gemeinsamen Initiative
atomgenaue Materialstrukturen für künftige Quantentechnologien entwickeln.
Mit Hilfe einer chemischen Plattform sollen Qubit-Materialien gezielt geplant
und aufgebaut werden, sodass sie den besonderen quantentechnologischen
Anforderungen bestens gewachsen sind. Die hochpräzisen Quantenarchitekturen
sollen beispielsweise für das zukünftige Quanteninternet zum Einsatz
kommen.
„Wir sind sehr froh, dass unsere Antragsskizze
erfolgreich war und wir uns nun mit einem Vollantrag um einen Exzellenzcluster
bewerben dürfen“, sagt Professor Fedor Jelezko. Der Leiter des Ulmer
Instituts für Quantenoptik ist Antragssprecher für die Universität Ulm.
„In den Standorten Ulm, Stuttgart und Karlsruhe bündeln wir eine weltweit
einzigartige Expertise auf dem Gebiet der Quantenwissenschaften. Diese
Hochtechnologie gehört zu den Innovationstreibern der Zukunft und ist ein
Erfolgsgarant für die weltweite Wettbewerbsfähigkeit unserer Wissenschaft und
Wirtschaft im Südwesten“, betont Professor Michael Weber, Präsident der
Universität Ulm, der die gute Nachricht beim Dies academicus der Universität
Ulm verbreitet hat.
Herzstück der Quantenforschung in der Region ist
das „Center for Integrated Quantum Science and Technology“ (IQST). Das
Zentrum für Integrierte Quantenwissenschaften und -technologie ist ein
deutschlandweit einzigartiger interdisziplinärer Zusammenschluss von
Forschenden aus den Natur- und den Ingenieurwissenschaften. Das Zentrum wird
gemeinsam getragen von der Universität Ulm, der Universität Stuttgart und dem
Max-Planck-Institut für Festkörperforschung. Gemeinsames Ziel ist die
Entwicklung innovativer Technologien auf den Grundlagen der Quantenphysik. Das
IQST ist Teil des vom Land Baden-Württemberg geförderten Kompetenznetzwerks
QuantumBW, das Akteure aus der Wissenschaft und Wirtschaft auf
diesem Gebiet vernetzen soll.
Informationen zur Antragsskizze:
Chem4Quant: Chemische Plattform für hochpräzise Quantenarchitekturen
Forschende des KIT, der Universität Ulm
und der Universität Stuttgart wollen in der gemeinsamen Initiative
„Chem4Quant“ Materialstrukturen für künftige Quantentechnologien gezielt
aufbauen. Trotz der bereits erreichten Durchbrüche bei den Quantentechnologien
sind viele der derzeit verwendeten Plattformen mit Blick auf Skalierbarkeit,
Einstellbarkeit, Positionierbarkeit und Fehlerkorrektur noch begrenzt. Mit
einer chemiebasierten Plattform schlägt „Chem4Quant“ deshalb einen
fundamental neuen Ansatz vor: Mit chemisch exakt definierbaren
Quantenarchitekturen lassen sich atomgenaue Materialstrukturen und ihre
Quanteneigenschaften gezielt planen. So können Qubits etwa in elektrischen
oder photonischen Bauteilen mit einer Präzision unterhalb des
Nanometerbereichs positioniert werden. Ziele der Initiative sind neuartige
Qubit-Materialien und das Realisieren erster Bauteile für das zukünftige
Quanteninternet. Dabei kann „Chem4Quant“ auf eine weltweit einzigartige
Expertise auf dem Gebiet der molekularen Quantensysteme sowie auf etablierte
Kooperationen zurückgreifen.
Die Förderlinie Exzellenzcluster ist Teil der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Das Förderprogramm wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) umgesetzt. Bewilligte Exzellenzcluster werden pro Jahr mit 3 bis 10 Millionen Euro gefördert. Sie können für maximal zwei Förderperioden von jeweils sieben Jahren gefördert werden.
Das Antragsverfahren ist mehrstufig. Nun wurden vom
Expertengremium aus insgesamt 143 Antragsskizzen 41 für die Vollantragstellung
(EXC-Anträge) ausgewählt. Die finale Förderentscheidung über die
zukünftigen Exzellenzcluster erfolgt Ende Mai 2025.
Universität Ulm
Antragsskizze „Chem4Quant“ schafft es in die nächste Runde
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gegründet | 1967 |