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Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw Nikola TRE soll von IVECO in Ulm gebaut werden

Pressemitteilung vom 07.02.2020

Das Iveco-Werk in Ulm hat den Zuschlag für den Elektro-Lkw Nikola TRE bekommen. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Der Nikola TRE ist ein batterieelektrischer Schwerlast-Lkw, und gleichzeitig der erste Schritt zum geplanten Brennstoffzellen-Lkw.
2021 soll die Produktion des Nikola TRE im Iveco-Werk im Ulmer Donautal starten. Auch die Ulmer Produktionsanlagen profitieren von dem großen Projekt.

Iveco baut das Modell für den Mutterkonzern CNH Industrial. CNH war im vergangenen Herbst mit 250 Millionen Dollar Euro Hauptinvestor der Finanzierungsrunde der amerikanischen Nikola Motor Company und so zum strategischen Partner des amerikanischen Start-ups geworden. Die Produktion des Nikola TRE soll 2021 im Donautal anlaufen.

„Der Nikola TRE ist der modernste schwere Lkw der Welt und wird den Standard für emissionsfreie Fahrzeuge heute und in Zukunft setzen“, sagte Trevor Milton, Chief Executive Officer von Nikola Motors. „Die Welt ist bereit für den emissionsfreien Güterverkehr. Das Joint Venture zwischen Nikola und Iveco wird das erste sein, das liefert.“

In der ersten Phase des Projekts wird das Joint Venture 40 Millionen Euro investieren, um die Ulmer Produktionsanlagen zu modernisieren, teilt das Unternehmen mit. Der Produktionsstart wird für das erste Quartal 2021 erwartet, die Auslieferung des Nikola TRE soll im gleichen Jahr beginnen.

Der Nikola TRE, der gerade für den europäischen Markt entwickelt wird, basiert auf der neuen Iveco S-Way-Plattform und integriert Nikolas Antriebs-Technologie, Steuerungen und Infotainment. Die Tests werden voraussichtlich ab Mitte 2020 stattfinden, erste Prototypen sollen auf der IAA 2020 im September gezeigt werden.

Die ersten Modelle sind laut Unternehmensangaben die batterieelektrischen 4x2- und 6x2-Fahrzeuge mit modularen und skalierbaren Batterien mit einer Kapazität von bis zu 720 kWh. Der elektrische Antrieb verfügt über maximal 480 kW Dauerleistung.

Die Versionen mit Brennstoffzellen sollen auf der selben Plattform ab 2023 gebaut werden. Die Brennstoffzellen-Version hat den Vorteil, dass sie nicht die tonnenschweren Batterien mit sich führen muss und Reichweiten von 700 Kilometern hat. Der Autozulieferer Bosch hat kürzlich in Feuerbach auf einem Prüfstand eine Brennstoffzelle für Nikola vorgeführt.

Wasserstofftankstellennetz noch zu klein

Die Aggregate sind nicht größer als herkömmliche Dieselmotoren. Auch die Betankung mit Wasserstoff geht so schnell wie mit Diesel. Bosch rechnet damit, dass die Brennstoffzelle 2030 bei schweren Nutzfahrzeugen einen Marktanteil von 13 Prozent haben wird. Der weltgrößte Automobilzulieferer hat sein Engagement in die Brennstoffzellen-Technologie in den vergangenen 12 Monaten massiv ausgebaut.

Das Herzstück eines Brennstoffzellenantriebs – die sogenannten Stacks – werden seit vergangenem April gemeinsam mit dem schwedischen Unternehmen Powercell entwickelt. Die Fertigung übernimmt dann aber Bosch allein. Bislang kostet das Aggregat noch mehr als das Dreifache eines Dieselmotors. Aber auch diese Kosten sinken mit den Stückzahlen. Auch Bosch ist Partner von Nikola.

Allerdings ist das Wasserstofftankstellennetz noch zu klein. Und wirklich umweltfreundlich ist die Technologie nur, wenn der Wasserstoff mit regenerativer Energie erzeugt wird. Die Bundesregierung hat kürzlich den Entwurf der Nationalen Wasserstoffstrategie auf den Weg gebracht, um die Pionierarbeit von Unternehmen im Bereich Wasserstofftechnologie zu fördern.

Darin kündigt sie an, zwei Milliarden Euro zur Finanzierung eines Wasserstoff-Innovationsprogramms sowie zum Aufbau der notwendigen Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. „Die heutige Entscheidung der Firma Iveco für den Bau des Nikola TRE in Ulm ist ein wichtiges standortpolitisches Signal für den Innovationsstandort Baden-Württemberg“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Alternative Antriebsformen: „Die E-Mobilität wird kommen, da gibt es keine Alternative“

„Wir freuen uns, dass in Ulm künftig auch wasserstoffbetriebene Lkw produziert werden und das Ökosystem für alternative Antriebstechnologien in unserem Land weiter an Schlagkraft und Dynamik gewinnt.“ In Ulm ist auch ein Standort des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) angesiedelt, das eines der führenden europäischen Energieforschungsinstitute ist.

Ein Schwerpunkt des Zentrums liegt insbesondere bei der Erforschung und Anwendung der Wasserstofftechnologie als Baustein einer nachhaltigen Energieversorgung. „Wir investieren massiv in alternative Antriebe – von der Batterie, über synthetische Kraftstoffe bis zum Wasserstoff.

„Mit der Forschungsfabrik für Brennstoffzellen und Wasserstoff HyFab wird in Ulm ein wichtiges Forschungsprojekt angesiedelt, mit dem wir die Industrialisierung der Brennstoffzellenstack-Produktion vorantreiben wollen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

„Transformation heißt eben nicht Abbau und schleichender Niedergang“, sagte IG-Metall-Bezirkschef Roman Zitzelsberger. Den entsprechenden Willen vorausgesetzt, sei es gut möglich, nachhaltige Technologien an den bestehenden Standorten anzusiedeln. „Dem Beispiel von Iveco und Nikola Motors müssen weitere folgen“, forderte der Gewerkschafter.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/nutzfahrzeughersteller-iveco-baut-elektro-und-brennstoffzellen-lkw-nikola-tre-in-ulm/25519686.html

Stadtentwicklungsverband Ulm/Neu-Ulm

Iveco baut Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw Nikola TRE in Ulm

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