Künstliche Intelligenz transparenter und nachhaltiger machen
Tensor AI Solutions ist eine Ausgründung der Universität Ulm. Das Startup hat sich spezialisiert auf erklärbare und zuverlässige KI-Lösungen, um Prozesse effizient und zugleich kontrollierbar zu automatisieren. Die Systeme sind individuell auf den Kunden zugeschnitten und erfüllen bereits jetzt zukünftige gesetzliche Anforderungen der EU nach dem sogenannten AI-Act. Die Technologie des Ulmer Startups erleichtert nicht nur Zertifizierungsprozesse, sondern sie hilft den Unternehmen auch dabei, wertvolle Ressourcen einzusparen.
Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges
Universalwerkzeug, als Technologie ist sie unumgänglich. Um KI sicher und
vertrauenswürdig zu machen, hat die Europäische Union eine gesetzliche
Regelung auf den Weg gebracht, die die Entwicklung und Nutzung von KI
reguliert: den EU-AI-Act. Diese Verordnung, die voraussichtlich im nächsten
Jahr in Kraft treten wird, verbietet Anwendungen, die mit inakzeptablen Risiken
verbunden werden. Anwendungen, die mit hohen Risiken einhergehen, unterliegen
strengen Auflagen, was die Transparenz und Nachvollziehbarkeit angeht. Genau
hier setzt das Startup Tensor AI Solutions an: Das Ausgründungsunternehmen der
Universität Ulm hat eine transparente und erklärbare KI-Technologie
entwickelt, die den geforderten Transparenzpflichten bereits jetzt gerecht
wird.
Anwendungsbereiche und -felder für den Einsatz
Künstlicher Intelligenz, die unter diese „Hochrisiko“-Kategorie fallen,
reichen vom autonomen Fahren über die automatisierte Kreditvergabe bis hin zu
KI-basierten Diagnose- oder Therapieverfahren in der Medizin. „Sobald die
KI-Verordnung in Kraft getreten ist, braucht es für die Entwicklung und den
Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Hochrisiko-Kategorie umfassende
Qualitätssicherungs- und Risikomanagementsysteme. Konkret heißt dies:
Entscheidungsvorgänge und Datenqualität müssen fortwährend dokumentiert und
transparent gemacht werden“, erklärt Florian Schinnerling, CFO von Tensor AI
Solutions.
In der Regel können herkömmliche KI-Methoden wie
neuronale Netze Transparenz und Erklärbarkeit nicht gewährleisten. „Mit
unserer KI-Technologie kann jederzeit nachvollzogen werden, auf welcher
Grundlage das System Entscheidungen trifft und in welcher Weise einzelne
Entscheidungen von verschiedenen Parametern beeinflusst wurden“, sagt Dr.
Timo Felser, CEO von Tensor AI Solutions. So lassen sich unerwünschte
Tendenzen oder „Voreingenommenheiten“ (Bias) von automatisierten Systemen
transparent aufklären und unterbinden. Schon heute werden beispielsweise in
Personalauswahlverfahren KI-gestützte Systeme eingesetzt, und nicht immer kann
nachvollzogen werden, nach welchen Kriterien hier Auswahlentscheidungen
getroffen wurden.
Der Schwerpunkt von Tensor AI Solutions liegt aktuell noch
auf den Branchen Handel, Prozessindustrie und Produktion, wobei sich die
KI-Technologie des Unternehmens problemlos in anderen Branchen anwenden lässt.
Ein weiterer Nutzervorteil der KI-Lösungen des Startups ist die effiziente
Ressourcennutzung. Die transparente KI-Analyse deckt auf, welche Daten für
einen Prozess tatsächlich relevant sind, wodurch bis zu 80 Prozent an
Ressourcen eingespart werden können. Für die gleiche Rechenaufgabe wird
weniger Rechen- und Speicherleistung gebraucht, was Prozesse nicht nur
beschleunigt, sondern auch Strom und Energie spart.
„Wir bieten unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen
zur kontrollierbaren Automatisierung von Auswertungs- und
Entscheidungsprozessen und helfen ihnen dabei, das Potenzial in ihren Daten
effizient und transparent zu nutzen“, sagt Dr. Niklas Rach, COO von Tensor AI
Solutions. Die Herausforderung besteht insbesondere darin, Wertschöpfungsideen
in technische Lösungen zu übersetzen, und dabei den gesamten
Digitalisierungsprozess durchschaubar zu gestalten. Zum Leistungspaket des
Startups gehört außerdem die individuelle Systemintegration der
maßgeschneiderten KI-Lösungen, bei der die Performanceleistung spezifisch an
die Hardware angepasst und optimiert wird.
Die Gründer von Tensor AI Solutions Dr. Niklas Rach,
Marco Trenti, Dr. Timo Felser und Florian Schinnerling sind Spezialisten für
Datenanalyse, Machine Learning und High-Performance Computing. Ihr Startup wird
seit Mai 2021 über das Hochtechnologie-Gründerprogramm
EXIST-Forschungstransfer des Bundes und der EU gefördert. In diesem Jahr hat
sich das junge Unternehmen bereits auf zwei großen Messen präsentiert, der
Hannover Messe und der Automatica in München, der Leitmesse für intelligente
Automation und Robotik.
Unterstützt wird das Startup vom Ulmer Institut für Komplexe Quantensysteme, das den Gründern Räume zur Verfügung stellt. Darüber hinaus wird das Unternehmen vom Enterpreneurs Campus begleitet, der 2022 neu errichteten zentralen Gründungsplattform der Universität Ulm.
Universität Ulm
Tensor AI Solutions ist eine Ausgründung der Universität Ulm. Das Startup hat sich spezialisiert auf erklärbare und zuverlässige KI-Lösungen.
Branche |
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gegründet | 1967 |